Welches Handy ist besonders umweltfreundlich?
Es gibt mehrere Handys, die als umweltfreundlich gelten. Ein Beispiel ist das Fairphone, das darauf abzielt, die Lebensdauer des Geräts zu verlängern und die Reparatur zu erleichtern. Ein weiteres umweltfreundliches Handy ist das Shiftphone, das aus nachhaltigen Materialien hergestellt wird.
Beide Hersteller machen sich das Konzept des modularen Produktaufbaus zu eigen. Fairphones und Shiftphones bestehen aus einer begrenzten Anzahl von Bauteilen (Modulen).
Diese Module können im Bedarfsfall auch von Laien ausgetauscht werden. Dadurch werden die Handys grundsätzlich viel umweltfreundlicher: Defekte können leichter repariert werden, die Versorgung mit Ersatzteilen ist von vornherein vorgesehen und das Handy kann mit dem Anspruch der Nutzer*innen mitwachsen.
Umweltfreundliches Handy – was heißt das überhaupt?
Ein umweltfreundliches Handy als solches gibt es nicht.
Alle IT- und Elektro-Geräte haben negative Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf die Menschen, die an der Produktion beteiligt oder von ihren Auswirkungen betroffen sind. Für die Umwelt macht es daher nur den Unterschied, in welchem Ausmaß Produktion und Nutzung eines Handys (oder Tablets) schädlich sind.
Wenn man von einem umweltfreundlichen Handy spricht, meint man damit ein Smartphone, das möglichst wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Das erstreckt sich einerseits auf die Herstellung, was die Gewinnung von Rohstoffen und deren Verarbeitung einschließt. Hier liegt der Fokus auf Umweltauswirkungen bei der Rohstoffgewinnung sowie dem Energie- und Wasserverbrauch bei den nachfolgenden Produktions- und Vermarktungsschritten.
Andererseits beinhaltet dies auch Energieverbrauch und andere Umweltaspekte während der Nutzung.
Was macht ein Smartphone umweltfreundlich?
Ein umweltfreundliches Handy in diesem Sinn …
- … besteht zu einem möglichst großen Teil aus möglichst umweltverträglichen und nachhaltig gewonnenen Materialien, zum Beispiel aus recyceltem Aluminium für das Gehäuse.
- … ist reparierbar, was sich insbesondere auf Verschleißteile wie Ladebuchse oder Akku bezieht.
- … ist softwareseitig zukunftssicher – wird also vom Hersteller möglichst lange mit Betriebssystem-Upgrades und Sicherheits-Patches versorgt.
- … nutzt intelligente Funktionen, um den Energieverbrauch zu minimieren, wie beispielsweise einen Energiesparmodus oder eine effiziente Batterienutzung.
- … kann am Ende seines Lebenszyklus umweltgerecht entsorgt oder recycelt werden. Lies dazu auch: https://www.everphone.com/de/blog/altes-handy-verwerten/
Wie kann der Umgang mit Handys umweltfreundlicher werden?
Ob ein Handy umweltfreundlich hergestellt werden kann, ist mit den aktuellen Techniken und Marktmechanismen zweifelhaft. Es steht allerdings fest, dass der Umgang mit Smartphones nachhaltiger und damit umweltfreundlicher werden kann.
Das berührt mehrere Aspekte: Einer davon ist die Art und Weise, wie und wie oft sich Privatpersonen und Organisationen zur Beschaffung eines Handys entscheiden.
Benötigt man wirklich jedes Jahr das neueste iPhone?
Was geschieht mit ausrangierten Handys nach ihrer Nutzung?
Wie lange sind die Mobiltelefone insgesamt in Gebrauch?
Auf dem Weg zu Kreislaufwirtschaft und Zehnjahreshandy
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Umgang mit Handys umweltfreundlicher zu gestalten. Letztendlich lassen sich alle diese Möglichkeiten darauf zurückführen, dass bereits produzierte Geräte so lange wie möglich in der Nutzung bleiben (dies senkt die Nachfrage nach Neugeräten) und ausrangierte Geräte dem Recycling zugeführt werden (dies dient der Sekundärgewinnung von Rohstoffen).
Maßnahmen, die so gut wie jede*r umsetzen kann, sind:
- Längere Nutzungsdauer:
Statt alle paar Jahre ein neues Handy zu kaufen, kann man das aktuelle Gerät länger verwenden. Dadurch wird weniger Elektroschrott produziert. - Reparatur statt Neukauf:
Wenn das Handy kaputt ist, sollte man es reparieren lassen, anstatt ein neues zu kaufen. Viele Hersteller bieten mittlerweile Reparaturservices an. Bei Firmenhandys ist das Incident-Management von Everphone und der Austausch defekter Geräte Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. - Gebrauchte Handys kaufen:
Anstatt ein neues Handy zu kaufen, kann man auch ein gebrauchtes Gerät erwerben. Dadurch wird die Nachfrage nach neuen Geräten reduziert. - Recycling:
Wenn das Handy nicht mehr funktioniert, sollte es ordnungsgemäß recycelt werden. Viele Elektronikgeschäfte und Hersteller bieten Recyclingprogramme an. - Nutzen statt besitzen:
Device-as-a-Service von Everphone denkt den Nachhaltigkeitsaspekt bei Firmenhandys von vornherein mit. Ausrangierte Handys werden umweltfreundlich instand gesetzt und weiterverwendet, solange dies technisch möglich und sinnvoll ist. Hoffnungslos veraltete und kaputte Geräte werden ausnahmslos recycelt. - Energiesparende Nutzung:
Durch das Ausschalten von WLAN, Bluetooth und GPS, das Reduzieren der Bildschirmhelligkeit und das Vermeiden von unnötigen Hintergrundprozessen kann der Energieverbrauch des Handys reduziert werden. - Verwendung von umweltfreundlichen Zubehörteilen:
Beim Kauf von Zubehör wie Ladegeräten und Hüllen sollte man auf umweltfreundliche Materialien achten.
Eine Sonderstellung nehmen Firmenhandys ein: In Organisationen wirken andere Logiken und Mechanismen als im Consumer-Segment. Die grundlegenden Prinzipien sind allerdings dieselben. Einen Schritt Richtung Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Handys können Firmen zum Beispiel machen, indem sie vom herkömmlichen Gerätekauf oder vom Smartphone-Leasing dazu übergehen, Smartphones zu leihen („Device as a Service“).
Dadurch wird die Beschaffung vollständig bedarfsgerecht, denn es sind nur noch die Handys im Umlauf, die tatsächlich benötigt werden. Noch dazu können die Firmenhandys auch privat verwendet werden – kein Grund mehr für ein zweites privates Gerät.
Und schließlich sammelt Everphone ausgemusterte Geräte wieder ein, refurbisht sie und bringt sie erneut in Umlauf („Circular Economy“ oder Kreislaufwirtschaft). Damit durchlaufen die Handys bis zu drei Lebenszyklen. Das ist zwar noch nicht ganz bei dem von vielen geforderten „Zehnjahreshandy“. Aber man ist auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und letztendlich umweltfreundlicheren Handys.