Was passiert eigentlich mit Firmenhandys nach ihrer Nutzung? Die Geräte werden erstaunlich oft verschrottet oder verschwinden in der Schublade irgendeines Büroschreibtischs, im Lager oder in einem Schrank. Dabei lassen sich die Geräte problemlos wieder aufbereiten („refurbishen“) und weiternutzen oder verkaufen.
Refurbishing schont Ressourcen und verlängert Nutzungsphasen
Der Absatz neuer Smartphones kam zuletzt etwas ins Stottern. Wer die Branchennews verfolgt, kennt die nicht enden wollende Kette von Hiobsbotschaften über stagnierende oder gar sinkende Absatzzahlen.
Apple beispielsweise teilt seine iPhone-Verkäufe sehr zur Irritation seiner Anleger offiziell nun schon gar nicht mehr mit (lesen Sie dazu auch: Apple schweigt künftig über iPhone-Absatz – Aktie fällt deutlich im Manager-Magazin).
So gab es im Schlussquartal 2017 erstmalig einen Rückgang der Smartphone-Verkaufszahlen um immerhin knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch wenn der Absatz danach wieder stieg – die neuesten Verlautbarungen zur Smartphone-Marktentwicklung – insbesondere von Apple und Samsung – geben wenig Anlass zur Euphorie bei den Herstellern.
Eine Milliarde Smartphones werden pro Jahr verkauft
Trotzdem werden immer noch über eine Milliarde Geräte jährlich verkauft. Ein fast unvorstellbare Zahl, die auf jeden Fall sofort klar macht, dass ausrangierte oder defekte Handys mit ihren Bauteilen aus wertvollen Edelmetallen und Seltenen Erden nicht einfach nur weggeworfen oder verschrottet werden dürfen.
Diese Primärressourcen, die oft unter prekären Verhältnissen erschlossen werden, können durch Recycling geschont werden – oder wenn der Lebenszyklus zum Beispiel von Smartphones durch das sogenannte „Refurbishing“ verlängert wird. Refurbishing bedeutet eine qualitätsgesicherte Überholung der mobilen Endgeräte mit dem Ziel der Wiedervermarktung.
Mit einer Grundüberholung („Refurbishing“) lässt sich der Lebenszyklus von Smartphones deutlich verlängern
Höhere Smartphone-Leistung entspricht längerer Nutzungsdauer
Ironischerweise liegt der Grund für das schwankende Kaufinteresse daran, dass die Smartphone-Modelle der letzten Jahre zu leistungsstark sind. Das bedeutet, dass eben nicht mehr nur die aktuellen Flaggschiff-Modelle der einzelnen Hersteller mit hoher Leistung überzeugen: Modelle der Vorgängergenerationen tun ihren Dienst eben auch noch ziemlich gut.
Das ist für Nutzer und Umwelt gleichermaßen erfreulich, auch wenn die Hersteller den Absatzeinbruch sicher nicht sehr schätzen.
Dass refurbishte Smartphones für die Endverbraucher immer interessanter werden, liegt natürlich auch an den immer höheren Verkaufspreisen der Neugeräte: Bei einem UVP von rund tausend Euro für ein Android-Smartphone der gehobenen Klasse oder gar über 1.500 Euro für ein aktuelles iPhone wird fast jeder zum Schnäppchenjäger und sucht entsprechend auf Internet-Marktplätzen nach gut erhaltenen Gebrauchtgeräten.
Für den Smartphone-Markt hat die Entwicklung wiederum drei konkrete Folgen.
Refurbishing verändert Smartphone-Käuferverhalten
Erstens: Die Nachfrage verschiebt sich.
Mit einem refurbishten Gerät lassen sich schnell ein Viertel oder ein Drittel des Neupreises oder sogar noch mehr einsparen. Damit werden Modelle, die vor ein bis zwei Jahren noch zu den aktuellen Top-Modellen gehörten, plötzlich auch für die Käuferschicht erschwinglich, die ansonsten eher zu Mittelklasse- oder Einsteigermodellen greifen würde.
Das bedeutet: Der Mittelklasse-Markt wird kannibalisiert und die Nachfrage verschiebt sich zu den leistungsfähigeren Spitzenmodellen, auch wenn diese bereits ein oder zwei Jahre auf dem Buckel haben.
Zudem gibt es auf refurbishte Geräte in der Regel eine Garantie – ein echter Vorteil im Vergleich zum Kauf von Gebrauchtgeräten von privat.
Smartphone-Gebrauchtmarkt wächst dank Refurbishing
Zweitens: Der Gebrauchtmarkt für Smartphones wächst im Gegensatz zum Neugeräteabsatz deutlich.
Denn: Auch enthusiastische Smartphone-Nutzer machen längst nicht mehr jedes Geräte-Upgrade mit, wenn sie beim Nachfolgemodell nur marginale Verbesserungen bei Performance, Display, Kamera oder Speicher zu erwarten haben. Die Zeiten, in denen iOS-Fanboys oder Android-Anhänger das neueste Modell ‚koste es was es wolle“ haben mussten, sind definitiv vorbei.
Die hohen Anschaffungskosten machen den Kauf eines refurbishten Modells wahrscheinlicher
Der Boom bei den gebrauchten Smartphones sorgt für ein Wachstum von 13 Prozent im Gebrauchtsegment – von diesen Zahlen können die Hersteller bei den Neuerscheinungen nur noch träumen. Kein Wunder also, dass Apple und Samsung selbst ins Refurbishing-Business eingestiegen sind.
Restwertstabilität bei ausgemusterten Firmenhandys
Drittens bedeutet dies aber auch, dass der Restwert der Smartphones länger stabil bleibt.
Das heißt, dass nach einer Nutzungsdauer von zwei Jahren, wie sie zum Beispiel bei den meisten Diensthandys typisch ist, für das ausgemusterte Endgerät durchaus noch gute Preise zu erzielen sind.
Und dies wiederum bedeutet: Es besteht für Firmen nun nicht mehr nur aus ökologischen Gründen ein Anreiz, sich für den weiteren Verbleib der Geräte zu interessieren, sondern auch aus finanziellen Gründen. Vergabemodelle wie CYOD („Choose Your Own Device“) und Firmenhandy-Mietmodelle bekommen dadurch eine ganz andere Attraktivität, weil sich durch den Verkauf gegebener Handy-Altbestände („Buy and rent back“) oder End-of-Life-Geräte noch teils beträchtliche Einnahmen erzielen lassen.
Firmenflotten: Firmenhandys verkaufen und refurbishen
Wie geht dieser Verkauf konkret? Mit Everphone können Kunden ihre gesamte Smartphoneflotte sogar verkaufen, wenn sie sie noch nutzen: Die Geräte werden dann zurückvermietet. Wir nennen diesen rein auf dem Papier stattfindenden Deal „Buy and rent back“.
Firmen profitieren mit Eintritt in das Everphone-Mietmodell von einer sehr viel höheren Flexibilität bei Upgrade und Wechsel der Geräte, einem 24-Stunden-Austauschservice und einer cleveren Lösung für die Geräteverwaltung. Wer möchte, kann zudem das Mobile Device Management nutzen, das wir kostenlos mit anbieten.
Wir haben 158 Unternehmen befragt, was mit ausrangierten Dienstsmartphones geschieht. Die Ergebnisse der Everphone-Umfrage waren verblüffend: So legt jedes vierte Unternehmen End-of-Life-Geräte „in einen Schrank“
Refurbishing, Recycling, Remarketing
Ausrangierte Geräte kommen in der Everphone-Werkstatt ins Refurbishing und werden dann gewinnbringend verkauft. Ist das Refurbishing nicht lohnend, recycelt Everphone die Bauteile soweit möglich und führt die Handyreste umweltschonend zurück in den Wertstoffkreislauf. Und das ist wiederum gut für die Umwelt.
Wo stehen Sie mit Ihren Firmensmartphones? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar!
Refurbishing: Weblinks
- Refurbishing spart 58 kg Kohlendioxid pro Gerät
- Wichtigster Apple-Analyst: Die iPhone-Absätze implodieren 2019 auf 5-Jahrestief (Meedia)
- Refurbished Smartphones: Die Vorteile generalüberholter Handys (onlinekosten.de)
- Nach diesem Handyrohstoff buddeln Kinder metertief (Welt)
- Aktuelle Absatzzahlen des globalen Smartphone-Markts (Counterpoint Research)