MDM, Android und iOS: Grundlagen
Heute (Stand 2023) gibt es eigentlich nur noch zwei mobile Betriebssysteme von Relevanz: das auf den iPhones eingesetzte iOS (bzw. iPadOS bei iPads) und das mehr oder weniger auf allen anderen Geräten vorhandene Android.
Android ist das von Google entwickelte mobile Betriebssystem, das auf Smartphones und Tablets von Google selbst, dem Branchenprimus Samsung sowie einer großen Anzahl weiterer Hersteller (Nokia, Sony, Huawei, Fairphone, OnePlus, OPPO, Xiaomi, Motorola, HTC und viele mehr) zum Einsatz kommt.
Android liegt im B2C vorn
Die Gesamtzahl der unter Android betriebenen Geräte beträgt aktuell zweieinhalb Milliarden Stück. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Android unter den Entwicklern von Handy-Software auf Platz 1 liegt. 80 Prozent der in Deutschland verkauften Smartphones werden mit Android betrieben. Betriebssysteme von Windows-Phone, Symbian oder Blackberry werden dagegen nur noch selten genutzt.
Einer der Gründe des Erfolgs von Android liegt am freien Quellcode (Open Source) sowie an den fehlenden Lizenzgebühren. Ebenfalls ist eine optimale Anpassung des Android-Betriebssystem an markenspezifische User Interfaces möglich: So verwendet Samsung beispielsweise das User Interface „One UI“. Entsprechend gibt es „Sony UI“, „MIUI“ von Xiaomi oder „EMUI“ von Huawei.
Ein weiterer Vorteil ist die Geräteauswahl: Mobile Geräte, welche auf Android basieren, sind in sämtlichen Preisklassen und Größen erhältlich.
Android-Apps
Genau wie Apple profiliert sich Android durch eine Vielzahl an Apps. Insgesamt befinden sich fast 3,5 Millionen Apps im Angebot. Dabei ist so gut wie jedes Genre vertreten: Die Bandbreite reicht von Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Videoschnitt, Navigationssoftware, Steuerberatung, Musik, Management und Organisation über Messenger, Spiele, Bildungs- und Unterhaltungsapps bis hin zu Spracherwerb, Mobilität, Fitness, mentaler Gesundheit, Astronomie oder Pilzesammeln – das Angebot ist riesig.
Die Apps sind in der Mehrzahl auf Smartphones ausgerichtet. Software für Tablets ist dagegen deutlich in der Unterzahl. Die Preise der Software schwanken im Normalfall zwischen 0,– € und 5,– €. Sehr viele Apps können also zum Nulltarif erworben werden.
Android: Aktualisierungen
Für das Android-Betriebssystem werden ständig neue Updates entwickelt. Informationen zu Updates und zur aktuellen Version deines Geräts findest du über das Einstellungsmenü des Handys.
Der Roll-out neuer Android-Versionen wird in den einschlägigen Fachpublikationen meist breit besprochen. Anders als bei iOS, wo Software und Hardware aus demselben Unternehmen stammen, müssen die Hardware-Hersteller bei Android allerdings noch Anpassungen übernehmen. Das erzeugt dort nicht unerheblichen Programmieraufwand.
Deswegen werden nicht für alle Geräte Android-Aktualisierungen angeboten. Die Hersteller konzentrieren sich auf die Softwarenachführung vor allem auf die hochpreisigen Flaggschiffmodelle und Verkaufsschlager aus der Mittelklasse.
Die günstigen Einsteigermodelle hingegen werden teilweise schon nach ein oder zwei Jahren nicht mehr versorgt und können damit Sicherheitslücken eröffnen. Denn: Nicht mehr aktualisierte Betriebssysteme können gegen neue Bedrohungen wie Malware, Trojaner und Exploits eben auch nicht mehr nachgerüstet werden.
Aufgrund des „offenen“ Systems (Android ist Open-Source-Software) bleibt Android leider auch ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle, die Viren und Trojaner oder andere schädliche Software (Handy-Malware) verbreiten.
Sicherheitsupdates und MDM-Software
Eine Besonderheit bei Android sind die Sicherheitsupdates. Diese erscheinen monatlich und schließen bekannt gewordene Einfallstore für Malware oder Hacker. Leider verzichten viel Nutzer*innen aus Unkenntnis oder Unsicherheit auf die Installation der Updates.
Auf Firmengeräten können Android-Aktualisierungen und Patches zentral über eine sogenannte MDM-Software gesteuert werden. Denn für die sensiblen Firmendaten müssen noch höhere Sicherheitsansprüche gelten, als im Privatbereich.
Mobile Device Management und iOS
Ein weiteres weit verbreitetes Betriebssystem ist iOS. iOS wurde 2007 von Apple vorgestellt – die älteren werden sich erinnern, dass 2008 das erste iPhone herauskam. iOS ist auf allen von Apple hergestellten Smartphones installiert.
Um Softwarefehler zu vermeiden, werden im jährlichen Rhythmus Aktualisierungen vorgenommen. Mittlerweile gibt es insgesamt 14 Generationen (Stand 2022). Jedes iOS-basierte Gerät enthält eine Grundausstattung an Apps. Weitere Apps lassen sich über den App-Store downloaden. Neben dem iPhone war iOS auf dem iPad zu finden, seit 2019 wird hier jedoch das Tablet-Betriebssystem iPadOS eingesetzt.
Warum ist Mobile Device Management wichtig?
Der Einsatz einer Mobile-Device-Management-Software trägt maßgeblich zur Verbesserung der Sicherheit bei – nicht nur bei Android-Geräten. Grundsätzlich bieten die meisten MDM-Programme eine Reihe von Standardfunktionen, die die Datensicherheit und die Gerätesicherheit erhöhen.
Dazu gehören unter anderem eine zentralisierte Softwareverteilung, die Containerisierung (also Einrichtung eines verschlüsselten Arbeitsbereichs auf dem Gerät), die Steuerung von Updates und Patches oder bei Verlust des Geräts die Sperrung (Remote Lock) und Löschung der Firmendaten (Remote Wipe).
Angenehmer Nebeneffekt: Durch die Einrichtung des Arbeitsbereichs spricht grundsätzlich nichts mehr dagegen, dass Angestellte den nicht-administrierten Privatbereich uneingeschränkt nutzen. Das Firmenhandy kann also auch als Privathandy genutzt werden – praktisch und datenschutzkonform!
Lies dazu auch:
Welche MDM-Softwarelösungen gibt es für Android und iOS?
Es gibt mehrere Dutzend MDM-Hersteller, von denen wir einige hier aufzählen. Die Liste ist nicht erschöpfend.
- AppTec 360°
- Baramundi
- Blackberry
- Cortado
- Hexnode
- Ivanti
- Jamf
- IBM (MaaS360)
- ManageEngine
- Microsoft Intune
- Miradore
- MobileIron (heute zu Ivanti gehörend)
- Scalefusion (MobiLock Pro)
- Soti MobiControl
- VMware
Fast alle MDMs sind in der Lage, sowohl Android- als auch iOS-Geräte zu integrieren. Ausnahmen bestätigen die Regel: So managt das MDM von Jamf ausschließlich Apple-Geräte.
Nutzeranalyse dank MDM
IT-Administratoren können dank des MDMs auch bestimmte Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten einzelner Nutzer*innen oder Nutzergruppen ziehen. Nicht etwa, um sie zu stalken, sondern beispielsweise, um den Mobilfunktarif für die Mobilgeräte anzupassen und Kostentreiber zu eliminieren (TEM = Telecom Expense Management).
Fazit: MDM für Android und iOS
MDM für Android oder iOS ist für Unternehmen quasi ein unverzichtbarer Faktor, wenn mehr als nur eine Handvoll Geräte verwaltet werden müssen.
MDM-Software erleichtert nicht nur die Inventarisierung der Geräte und die Verteilung von Software, um langfristig mobile Endgeräte effizient und sicher im Unternehmen einzubinden und dabei IT-Ressourcen zu schonen. Das MDM erlaubt sowohl unter Android als auch unter iOS die Abtrennung eines Arbeitsbereichs und die datenschutzkonforme Nutzung von Firmenhandys auch im Privaten.
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