In der Altersgruppe der 14- bis 49-jährigen nutzt so gut wie jede*r Deutsche ein Smartphone: Mehr als 95 Prozent Marktdurchdringung weist hier die Statistik aus. Jährlich werden knapp 23 Millionen Smartphones in Deutschland neu gekauft. Und das belastet die Umwelt.
Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen durch Smartphones und Tablets
Denn: Bei der Produktion von Smartphones werden energieintensive Ressourcen wie Gold, Kupfer, Zinn, Eisen, Nickel, Edelstahl und vor allem Aluminium benötigt. Zudem fällt bei der Herstellung Kohlendioxid an.
Eine vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik („UMSICHT“) in Zusammenarbeit mit Recycling-Dienstleister Interseroh publizierte Studie identifiziert den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen durch mobile Endgeräte.
Dabei ermittelt die Studie folgende Werte (für Modelle aus dem Jahr 2016):
Smartphone | Tablet | |
---|---|---|
Ressourcenverbrauch (Herstellung) | 14 kg | 58 kg |
Ressourcenverbrauch
| 32 kg | 65 kg |
Ressourcenverbrauch
| 46 kg | 123 kg |
Treibhausgasemission (Herstellung) | 58 kg CO2-Äq. | 141 kg CO2-Äq. |
Treibhausgasemission (Nutzung) | 5 kg CO2-Äq. | 10 kg CO2-Äq. |
Treibhausgasemission
| 63 kg CO2-Äq. | 151 kg CO2-Äq. |
63 kg CO2-Äquivalenz pro Smartphone
Nicht weniger als 58 kg CO2-Äquivalenz ermittelt das Fraunhofer-Institut also für die Herstellung eines Smartphones. Bei Tablets kommen die Forscher*innen sogar auf eine CO2-Emission von 141 kg. Dazu kommen noch (geringer ausfallende) CO2-Emissionen durch den Stromverbrauch während der Nutzung.
Das mag manchem bei einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kohlendioxidemission in Deutschland von 8,9 Tonnen (2018) als Tropfen auf den heißen Stein erscheinen – allein für die in Deutschland verkauften Smartphones summiert sich das aber auf über 1,44 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenz. Das ist nicht wenig – und wie erwähnt zählt jeder Beitrag, um die im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohen deutschen Emissionen zu senken.
Refurbishing verdoppelt Nutzungsdauer
In einem Modellszenario geht die Fraunhofer-Studie davon aus, dass sich die Nutzungsdauer von Smartphones und Tablets durch Refurbishing verdoppeln lässt.
Unter Refurbishing versteht man die Instandsetzung beziehungsweise Überholung von Geräten. Bei mobilen Endgeräten spielen beim Refurbishing meist Akku oder Display eine entscheidende Rolle. Durch das Refurbishing ließe sich die Nutzungsdauer entsprechend von zwei auf vier Jahre anheben, so die Fraunhofer-Forscher*innen.
Sind diese Geräte dann überhaupt noch ausreichend leistungsfähig für den Alltagsgebrauch? Ja. Die Annahme der Forscher*innen ist vor dem Hintergrund plausibel, dass Smartphone-Modelle der letzten Jahre deutlich stärkere Prozessoren und GPUs einsetzen und meist auch über ausreichend Speicherkapazität verfügen, um zukunftssicher für die längere Laufzeit gewappnet zu sein.
Vor einigen Jahren war dies noch anders; die Modelle veralteten rasant und kamen aufgrund immer anspruchsvollerer Anwendungen schnell an ihre Grenzen. Das ist heute, insbesondere bei Flaggschiff-Modellen, nicht mehr der Fall.
58 kg CO2 können pro Smartphone eingespart werden
Im Modellszenario kommt die Studie vereinfachend zu dem Schluss, dass durch das Refurbishment die Lebensdauer des Smartphones verdoppelt werden kann. Es können also genau jene 58 kg CO2-Äquivalenz eingespart werden, die bei der Beschaffung eines neuen Smartphones in der Herstellung benötigt würden.
Das Refurbishment selbst erzeugt nur vergleichsweise geringe Emissionen (unter 0,2 kg CO2-Äquivalenz). Bei Tablets liegt das Einsparpotenzial sogar noch höher, nämlich bei 139 kg CO2-Äquivalenz.1
CO2-Einsparpotential durch Refurbishment
Analysten von Gartner kommen laut der Studie zu dem Schluss, dass allein für das Jahr 2017 nicht weniger als 120 Millionen refurbishte Smartphones dem Markt noch einmal zugeführt werden konnten.1
Auch das Recycling spielt eine wichtige Rolle, denn momentan ist der Anteil der Unternehmen, die ihre mobilen Endgeräte nach der Nutzungsdauer gezielt dem Recycling zukommen lassen, noch viel zu niedrig. Das zeigt auch unsere eigene Umfrage, bei der wir 158 Unternehmen zum Handling von Smartphones und Tablets befragt haben.
Frage: „Was macht ihr mit euren Firmensmartphones nach der Nutzung?“
26 Prozent der befragten Unternehmen antworteten daraufhin, dass sie die Geräte „in einen Schrank legen“.
Everphone hilft durch Smartphone-Miete
Der Device-as-a-Service-Ansatz von Everphone hilft Unternehmen dabei, die Lebenszeit der Geräte nachhaltig zu verlängern, indem sie einem zweiten Lebenszyklus zugeführt werden. Das Unternehmen mietet nur diejenigen Geräte an, die es tatsächlich benötigt. Alte oder nicht mehr benötigte Devices aus dem Bestand werden einfach an Everphone verkauft oder zurückgegeben. Everphone kümmert sich dann um das Refurbishing oder Recycling.
„Device as a Service“ (DaaS)
DaaS hat neben dem nachhaltigeren Umgang mit den Geräten für die Firmen noch weitere Vorteile: Sie können ihre Teams am wirklichen Bedarf orientiert ausstatten und müssen sich nicht an sperrigen Sachzwängen wie Leasingscheinen abarbeiten.
Ist eins der aktuell genutzten Smartphones defekt, wird es im Rahmen des DaaS-Austauschservice sofort ersetzt.
Das defekte Gerät wird eingesammelt, im Hintergrund dann wieder instandgesetzt („Refurbishing“) und weiterverkauft (selbstverständlich nach einer zertifizierten Löschung der darauf befindlichen Daten, Stichwort: DSGVO). Ist das Refurbishing nicht möglich, führt Everphone das Mobilgerät dem Recycling zu, sodass wertvolle Edelmetalle und weitere Rohstoffe wiedergewonnen werden können. Dies ist allerdings nur bei rund zwei Prozent der Mietgeräte der Fall. Der überwiegende Großteil der Devices wird refurbisht.
Damit hat der „Friedhof der Endgeräte“, wie wir ihn in vielen Unternehmen oft vorfinden, sein wohlverdientes Ende. Das ist gut für die Unternehmen und die Mitarbeiterzufriedenheit. Und gut für die Umwelt.
Weblinks: CO2-Emission von Smartphones
- 1 Müll und Abfall, Ausgabe 5/2018 (PDF)
- „Zweites Leben“ für Smartphones (umweltwirtschaft.com)